Gedenkstätte Golm

Der Golm, an dessen Fuß sich das Fischerhaus Kamminke befindet, ist mit seine 69 m nicht nur der höchste Berg der Insel Usedom. Er ist auch Teil eines düsteren Abschnittes in der Geschichte von Swinemünde.

Schon Mitte des 18. Jahrhundert entwickelte sich der Golm zum Ausflugziel der Swinemünder Stadtbevölkerung. "Onkel Thom's Hütte" war ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen, nicht nur an Wochenenden und Feiertagen. Dies änderte sich mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges.

Im Jahr 1944 wurde auf dem Berg eine Friedhof eröffnet, auf dem vor allem Soldaten ihr Ruhe fanden. Am Ende des Krieges war Swinemünde mit Flüchtlichen aus dem Osten überfüllt, meist aus Ostpreußen. Weitere Ankömmlinge stauten sich auf Wollin mitunter kilometerlang für eine Überfahrt nach Usedom. In dieser Situation begannen am 12. März 1945 amerikanische Bomber den Hafen und die Stadt Swinemünde zu attackieren. Zwischen 6 000 und 14 000 Menschen kamen bei den Angriffen ums Leben. Ein großer Teil der Opfer wurde auf dem Golm beerdigt, viele namenlos.

Seit der 1950er Jahren bemühte man sich eine angemessene Form des Gedenkens zu finden. Es wurden Skulpturen errichtet und Namensschilder für die Toten erstellt. Heute kümmert sich die Kriegsgräberfürsorge um das Gelände mit Gedenk- und Informationsangeboten. An den Jahrestagen finden wiederkehrende Gedenkveranstaltungen statt.

Unabhängig seiner historischen Bedeutung lädt das Waldbebiet um den Golm zum Spazieren und Erholen ein und ist ein Geheimtipp für Pilzsucher und Naturliebhaber.